Tierisches Eiweiß und Insulinresistenz

Tierisches Eiweiß und Insulinresistenz: Falsche Ernährungsdogmen

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Eiweißshakes und Kreatin werden häufig im Zusammenhang mit Nierenbelastungen erwähnt. Doch es gibt Unterschiede, die häufig übersehen werden. Wer wenig körperlich aktiv ist und regelmäßig große Mengen tierischer Eiweiße zu sich nimmt, kann seine Nieren unnötig belasten. 

Kreatin wird nur dann vom Körper genutzt, wenn die Muskeln wirklich gefordert werden. Bei einer überwiegend sitzenden Tätigkeit bleibt es ungenutzt, und Stoffwechselprodukte wie Harnstoff und Kreatinkinase sammeln sich an. Dies kann die Nieren stark beanspruchen, vor allem, wenn nicht ausreichend getrunken wird.

Insulinresistenz ist ein Risikofaktor für Typ-2-Diabetes. Es wird oft mit zu viel Zucker in Verbindung gebracht. Gary Taubes‘ Buch „Good Calories, Bad Calories“ erklärt, wie diese Ideen entstanden sind. Es ist für alle interessant, die mehr über Stoffwechsel und Eiweiß erfahren wollen.

Wichtige Erkenntnisse

  • Tierisches Eiweiß selbst fördert keine Insulinresistenz.
  • Qualität und Menge des Eiweißkonsums sind entscheidend.
  • Pflanzliche Eiweißquellen sind gute Alternativen.
  • Insulinresistenz hängt oft mit dem Konsum raffinierter Kohlenhydrate zusammen.
  • Viele Ernährungsrichtlinien basieren auf veralteten oder falschen Annahmen.

Tierisches Eiweiß und Insulinresistenz: Wie beeinflusst es den Stoffwechsel?

Vielleicht haben Sie eine ähnliche Erfahrung gemacht: Sie verbringen viel Zeit sitzend und essen regelmäßig Fleisch oder Fisch. In diesem Fall speichert der Körper das Kreatin nicht in den Muskeln, sondern scheidet es aus. 

Diese Prozesse bleiben nicht ohne Auswirkungen auf den Körper. Tierisches Eiweiß enthält zudem Arachidonsäure, die langfristig die Insulinrezeptoren beschädigen kann. Dies führt oft zu Insulinresistenz, einer Vorstufe von Diabetes. 

Ohne ausreichend Bewegung und Flüssigkeit kann der Stoffwechsel ins Ungleichgewicht geraten. Auch wenn es im Alltag nicht sofort spürbar ist, hat dies weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit.

Um die Unterschiede zu verdeutlichen, zeigt die folgende Tabelle die Auswirkungen von pflanzlichem und tierischem Eiweiß auf den Stoffwechsel.

ParameterPflanzliches EiweißTierisches Eiweiß
EntzündungsreaktionenNiedrigHoch (aufgrund von Arachidonsäure)
InsulinsensitivitätGünstigUngünstig
StoffwechselrateStabilVariabel
Empfohlene MengenHochMäßig

Kreatin und Eiweiß: Risiko für Nieren oder wertvolle Bausteine?

Für Menschen, die regelmäßig Sport treiben, sieht die Situation anders aus. Wer 3-4 Mal pro Woche intensiv trainiert und dabei auch mit schweren Gewichten arbeitet, benötigt mehr Eiweiß und Kreatin, um den Muskelaufbau zu fördern. In solchen Fällen wird Kreatin effizient verarbeitet und stellt keine Belastung für die Nieren dar.

Pflanzliche Eiweiße bieten dabei eine hervorragende Alternative. Sie sind leichter für den Körper zu verarbeiten und liefern dennoch wichtige Nährstoffe. Was viele nicht wissen: Der menschliche Körper kann Kreatin auch selbst herstellen, indem er Aminosäuren wie Arginin und Glyzin nutzt. In vielen Fällen ist es daher nicht notwendig, zusätzlich Kreatin aufzunehmen.

Falls jedoch eine Ergänzung erwünscht ist, sollten hochwertige Formen wie Kreatin-Hydrochlorid oder Kreatinol-O-Phosphat bevorzugt werden, da diese besser verstoffwechselt werden als das klassische Kreatin-Monohydrat.

„Kreatin, wenn es innerhalb der empfohlenen Dosen verwendet wird, zeigt keine signifikanten negativen Auswirkungen auf gesunde Nieren.“ – Deutsche Gesellschaft für Ernährungsforschung

Kreatin und Nierenbelastung

Es ist wichtig, den Gesundheitszustand zu beachten, wenn man über Kreatin nachdenkt. Personen mit Nierenerkrankungen sollten mit ihrem Arzt sprechen. Experten sagen jedoch, dass Kreatin für gesunde Menschen keine Gefahr für die Nieren darstellt.

VorteileNachteile
Erhöht die MuskelmassePotenzielle Nierenbelastung bei hohen Dosen
Verbessert die MuskelregenerationIndividuelle Verträglichkeit variiert
Unterstützt die sportliche LeistungsfähigkeitAbsprache mit Arzt bei Nierenproblemen notwendig

Zusammenfassend ist Kreatin und Eiweiß gut für den Muskelaufbau, wenn man sie richtig nutzt. Sie belasten die Nieren bei gesunden Menschen nicht zu sehr. Aber man sollte immer mit einem Arzt sprechen, bevor man Kreatin-Ergänzungsmittel nimmt, um Risiken zu vermeiden.

Bewegung als Schlüssel zur Gesundheit: Was Sie beachten sollten

Es kann sinnvoll sein, immer wieder die eigene Ernährungsweise und den Lebensstil zu überdenken. Wer beispielsweise eine carnivore oder Low-Carb-Ernährungsweise verfolgt und dabei wenig aktiv ist, sollte besonders auf seinen Eiweißkonsum achten. Wenn tierische Produkte stark dominieren und Bewegung fehlt, könnte dies auf Dauer den Nieren und dem Stoffwechsel schaden. In solchen Fällen lohnt es sich, genauer hinzuschauen und eventuell Anpassungen vorzunehmen.

Wer regelmäßig Sport treibt, sollte seinen Eiweiß- und Kreatinbedarf auf die Trainingsintensität abstimmen und auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten. Auch Erholungsphasen zwischen den Trainingseinheiten spielen eine wichtige Rolle. So bleibt der Körper in Balance, ohne überfordert zu werden.

Menschen mit wenig körperlicher Aktivität sollten ihren Eiweißkonsum bewusst im Blick behalten, um ihre Nieren und den Stoffwechsel zu entlasten. Mit einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung lassen sich gesundheitliche Risiken langfristig minimieren..

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FAQ

Wie beeinflusst tierisches Eiweiß die Insulinresistenz?

Tierisches Eiweiß, besonders durch Arachidonsäure, kann die Insulinrezeptoren schädigen. Dies kann langfristig zu Insulinresistenz führen, besonders wenn wenig Bewegung und ein hoher Eiweißkonsum zusammenkommen.

Kann Kreatin zu Nierenbelastung führen?

Ja, wenn Kreatin bei mangelnder Bewegung nicht effizient genutzt wird, können Stoffwechselprodukte wie Kreatinkinase und Harnstoff die Nieren belasten. Bei ausreichend Sport stellt Kreatin jedoch kein Risiko dar.

Welche Rolle spielt Arachidonsäure bei der Insulinresistenz?

Arachidonsäure, die in tierischen Eiweißen enthalten ist, kann die Insulinrezeptoren schädigen und so Insulinresistenz fördern. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung können dieses Risiko reduzieren.

Sollte man bei wenig Bewegung den Eiweißkonsum reduzieren?

Ja, Menschen mit überwiegend sitzender Tätigkeit sollten ihren Eiweißkonsum, besonders von tierischem Eiweiß, im Auge behalten, da übermäßige Mengen zu Nierenbelastungen führen und den Stoffwechsel stören können.

Ist pflanzliches Eiweiß gesünder als tierisches Eiweiß?

Pflanzliches Eiweiß ist oft leichter für den Körper zu verarbeiten und führt nicht zu denselben Problemen wie tierisches Eiweiß, insbesondere in Bezug auf Nierenbelastung und Insulinresistenz.

Kann Kreatin bei sportlicher Aktivität den Muskelaufbau fördern?

Ja, Kreatin unterstützt den Muskelaufbau bei intensivem Training. Wichtig ist jedoch, die Kreatinaufnahme an die Trainingsintensität anzupassen und auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.

Welche Eiweißquellen sind bei einer Low-Carb-Ernährung empfehlenswert?

Bei einer Low-Carb-Ernährung sollten pflanzliche Eiweißquellen bevorzugt werden, um die Nieren nicht unnötig zu belasten und die Insulinresistenz zu vermeiden, die durch tierisches Eiweiß gefördert werden kann.

Wie beeinflusst der Eiweißkonsum den Stoffwechsel bei wenig Bewegung?

Bei geringer körperlicher Aktivität kann übermäßiger Eiweißkonsum, insbesondere von tierischem Eiweiß, den Stoffwechsel belasten. Stoffwechselprodukte wie Harnstoff und Kreatinkinase sammeln sich an und beanspruchen die Nieren.

Welche Formen von Kreatin sind für den Körper am besten verdaulich?

Kreatin-Hydrochlorid und Kreatinol-O-Phosphat werden vom Körper besser verstoffwechselt als klassisches Kreatin-Monohydrat und stellen eine geringere Belastung für die Nieren dar.

Kann ein hoher Konsum von tierischem Eiweiß zu Diabetes führen?

Ein hoher Konsum von tierischem Eiweiß, besonders bei wenig Bewegung, kann Insulinresistenz fördern, die als Vorstufe von Diabetes gilt. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung sind essenziell, um das Risiko zu minimieren.Quellen und Verweise:Insulinresistenz und tierisches Eiweiß:Löffler, G., Petrides, P. E., & Heinrich, P. C. (2014). Biochemie und Pathobiochemie. Springer-Verlag. Diese Quelle behandelt die Grundlagen von Stoffwechselprozessen und kann dir fundiertes Wissen zu Insulinresistenz bieten.Barnard, N. D., et al. (2009). „The effects of a low-fat, plant-based dietary intervention on body weight, metabolism, and insulin sensitivity.“ The American Journal of Clinical Nutrition. Diese Studie zeigt, wie tierisches Eiweiß und pflanzliche Ernährung die Insulinempfindlichkeit beeinflussen können.Kreatin und Nierenbelastung:Poortmans, J. R., & Francaux, M. (1999). „Long-term oral creatine supplementation does not impair renal function in healthy athletes.“ Medicine & Science in Sports & Exercise. Diese Studie untersucht die Auswirkungen von Kreatinsupplementen auf die Nieren bei sportlich aktiven Menschen.Mayhew, D. L., et al. (2002). „Effects of long-term creatine supplementation on liver and kidney functions in American college football players.“ International Journal of Sport Nutrition and Exercise Metabolism. Diese Quelle zeigt, wie Kreatin langfristig auf Nieren und Leber wirken kann.Arachidonsäure und Entzündungsprozesse:Calder, P. C. (2008). „Polyunsaturated fatty acids, inflammatory processes and inflammatory bowel diseases.“ Molecular Nutrition & Food Research. Arachidonsäure und ihre Rolle bei Entzündungsprozessen wird hier detailliert beschrieben.Simopoulos, A. P. (2002). „The importance of the omega-6/omega-3 fatty acid ratio in cardiovascular disease and other chronic diseases.“ Experimental Biology and Medicine. Diese Quelle geht auf die Rolle von Arachidonsäure und ihren Einfluss auf entzündliche Prozesse ein.Pflanzliche Eiweißquellen als Alternative:Campbell, B. et al. (2007). „International Society of Sports Nutrition position stand: protein and exercise.“ Journal of the International Society of Sports Nutrition. Diese Publikation beschreibt die Vorteile von pflanzlichen Eiweißen für sportlich aktive Menschen.

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